InterMediale Performance-Installation
Die Potentialität das ist der Anfang der Veränderung des Dings, die konkrete Möglichkeit, die fähig ist, Wirklichkeit, Aktualität zu werden. [...]. Die Potentialität hat einen doppelten und ambivalenten Charakter. Das ist nicht nur die Fähigkeit zu sein, sich zu verwirklichen, sich zu realisieren, sondern auch die Fähigkeit nicht zu sein, auf die Verwirklichung zu verzichten, sie einzustellen. Der Akt wird realisiert, wenn kein Unvermögen, seine Realisierung zu verhindern, mehr bleibt. Alexei Penzin: Schlaf, Kapital, Politik. The White Room ist als prozessuale, multi-mediale
Performance-Installation geplant. Konzeptphasen und dichte Probephasen
greifen ineinander. Es kommt je nach Zeit und Ort zur Erarbeitung
verschiedener Versionen.
Zentral ist die Raumkonstruktion eines künstlichen, völlig weißen
Raumes, in dem Projektionen und Live Aktionen nahtlos in einander
übergehen können.
Der weiße Raum ist somit einerseits eine hybride, mehrdimensionale
Bühne, andererseits aber auch die klassische Metapher für eine Leere,
in der potentiell alles schon enthalten ist, ohne zu erscheinen.
Der weiße Raum ist zugleich das absolute Versprechen und der absolute
Entzug, somit auch die Verdichtung dessen, wofür traditionell die Bühne
steht.
Als zugleich virtuelles und performatives Projekt verfolgt The White
Room zugleich auch das Schwinden eben dieser Idee der Bühne angesichts
des Heraufdämmerns der Telepräsenz. Im Übergang von der analogen zur
digitalen Realität ist der weiße Raum, auch der white cube in der
bildenden Kunst, nicht mehr der reine, abstrakte Raum, sondern der Raum
der Matrix, der Konstruktionsraum, der potentiell jeden visuellen
Inhalt aufnehmen kann. Gerade angesichts der beliebigen Fülle virtueller Welten und
Architekturen, die, wie der Hype um Second Life bewies, doch zumeist
nur klischeehafte Imitate der realen Welt darstellen, bedeutet aber die
ironische Rückkehr zum weißen Raum die Möglichkeit einer aktiven
Kontemplation darüber, was genau am Übergang von realen und
virtuellen Welten vor sich geht und welches vitale Begehren diese
Wartezimmer des Seins besetzt. (c) Katherina Zakravsky
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in Kooperation mit:
Tabutheater 2.0 / Theater am Neumarkt
LIBAT Hybradization Laboratory for Arts and new Technologies.
Moderation: Thomas J. Jelinek.
Mit: Monika Bauer Ursula Endlicher Daniela Hofbauer Kazuko Kurosaki Jan Lauth Stefan Lutschinger pool Katherina Zakravsky Sound: Ohrgasmus. Live Schnitt: Ella Esque, Michael Loizenbauer Kamera: Klaus Taschler, Peter Hirsch Stream: Jaume Nualart.
im Anschluss openLAB : openEnd
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